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Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich die Menge an Eindrücken und Erfahrungen, die ich während der Tour auf der Südinsel gemacht und gesammelt habe, am besten für meinen Blog zusammenfasse. Wir sind sehr viel gefahren und haben sehr viel gesehen, also dachte ich mir, ich erzähle euch mal ein Bisschen mehr über die verschiedenen Gegenden der Südinsel. Dafür habe ich folgendes persönliches Ranking (Welches natürlich keineswegs objektiv ist, da einige Orte für mich einfach besonders sind, weil ich dort tolle Zeiten verbracht habe) aufgestellt, um auch gleich meine Meinung kundzutun. Ich hoffe, es gefällt euch!
20. Lower Canterbury (Oamaru, Timaru, Geraldine)
Auch wenn diese flache Gegend vielleicht zu einigen meiner Witze passt, hat die Kombination aus schlechtem Wetter und nicht besonders schönen Städten und Siedlungen nicht dazu geführt, dass ich sie als etwas Besonders in Erinnerung behalte. Zwar waren die Unterkünfte, in denen wir unsere Zeit verbrachten, ganz nett, aber landschaftlich hat der untere Teil von Canterbury nicht wirklich viel hergemacht. |
19. Southland (Invercargill)
Auch ganz im Süden gibt es diese ganz flachen Landschaften, und die Umgebung von Invercargill ist eine von ihnen. Die Stadt Invercargill wirkte zwar ein Wenig netter, als die meisten Beschreibungen anderer Reisender schließen ließen, aber lange hätte ich hier auch nicht bleiben wollen - die Stadt wirkte ein Bisschen trostlos. |
18. Central Canterbury (Christchurch)
Central Canterbury ist zwar auch flach, aber an diese Region habe ich deutlich schönere Erinnerungen. In Loburn war ich drei Wochen lang WWOOFen, und ich erinnere mich an grüne Wiesen, die sich bis zum Horizont erstrecken, belebtere Siedlungen und tolle Aussichten. Wäre da nicht Christchurch... Klar, die Stadt ist mit ihren Erdbebenschäden und ihren motivierten Einwohnern durchaus sehr besonders, aber leider nicht wirklich schön, und zu guter Letzt ist es eine Katastrophe, sich ohne Auto zurechtzufinden, weil alle Geschäfte ewig weit verstreut sind. Das Schönste an Christchurch sind und bleiben auf jeden Fall die Botanic Gardens, aber zu einer besseren Platzierung reicht es leider nicht. |
17. Central Malborough (Blenheim, Picton)
Mit Central Malborough ist hier nun die erste Region gelistet, die sich landschaftlich auf jeden Fall sehen lassen kann. Kleinere bewaldete Hügel und der tolle Queen Charlotte Drive am Fuße der Malborough Sounds sehen gut aus und machen Spaß beim Fahren, und auf dem Weg nach Blenheim fährt man kilometerweit nur durch Weinplantagen. Leider sind die beiden Städte Picton und Blenheim nicht besonders schön - Picton ist ein kleiner Ort, der gezeichnet ist von der großen Fähre gen Norden, und deswegen mit touristischen Institutionen nur so zugemüllt ist. Blenheim ist an sich nicht wirklich schön, und dass um 4 Uhr schon alle Geschäfte zu haben fanden wir auch ein Bisschen komisch. |
16. Lower Southern Alps (Mount Cook, Lake Tekapo)
Für diese Platzierung werde ich mich wohl spätestens rechtfertigen müssen, wenn ihr bei Google BIlder nach "Mount Cook" sucht - die Landschaften dort müssen nur zu malerisch sein, wenn sie, nicht so wie als wir dort waren, nicht hinter dicken Regenwolken verborgen bleiben. Leider erinnere ich mich nur an einen sehr regnerischen Tag (so einen Scheibenwischer-auf-höchster-Einstellung-kommt-nicht-hinterher-Regen-Tag) und an ein überteuertes Motel, das wir aufsuchten, weil die Jugendherberge ausgebucht war. Beeindruckend war der Lake Pukaki trotzdem, da er trotz miserabelem Wetter türkisblau strahlte - Grund dafür ist, dass das Wasser von umliegenden Gletschern abschmilzt. Das ganze sah ganz interessant aus, und es ist wirklich schade, dass ich Neuseelands höchsten Berg gar nicht zu Gesicht bekommen habe. Und auch der so atemberaubende Sternenhimmel am Lake Tekapo blieb hinter Wolken verborgen. |
15. Te Anau und Umgebung
14. Lower West Coast (Glaciers, Haast)
Der untere Abschnitt der West Coast hat sehr viel Spaß beim Fahren gemacht, auch wenn die Klippen hier nicht mehr so steil ins Meer ragen, dass man fürchtet, in jeder Kurve an einer Kante hängenzubleiben. Hier unten gibt es richtigen Wald mit hohen Bäumen, Gletscher, die bei gutem Wetter bestimmt ziemlich cool aussehen müssen, und verlassene Strände und Seen, an denen man den Sonnenuntergang beobachten kann. Nach Haast verabschiedet sich der Highway ins Inland, doch wenn man die Küstenstraße noch ein Bisschen weiterfährt verschwinden plötzlich alle Touristen und es wird sehr ruhig. Punktabzug gibt nur die unfassbar große Menge an Sandflies, die einen bei jedem Schritt nach draußen förmlich verschlingt. |
13. Central West Coast (Hokitkia, Punakaiki)
Greymouth hin, Greymouth her - trotz der grauen Hauptstadt Neuseelands habe ich die Mitte der Westküste ins Herz geschlossen, und am liebsten gefällt mir die Gegend um Punakaiki. Die Pancake-Rocks habe ich zwar mittlerweile vier Mal gesehen, aber die enge Küstenstraße zwischen Klippen und Meer könnte ich hunderte Male fahren und immernoch genießen, und die dschungelartige Vegetation sieht einfach toll aus. |
12. Central Otago (Lindis Pass, Omarama, Otematata)
Die Gegend um die Stadt mit dem lustigen Namen hat uns zwar nicht mit strahlendem Sonnenschein begrüßt, aber trotzdem hat mich die Landschaft mit ihren vegetationslosen hohen Hügeln und der tollen Straße ziemlich beeindruckt. Bei gutem Wetter muss man hier eine unglaubliche Aussicht in alle Richtungen haben! |
11. Coastal Otago (Dunedin)
Dunedin war die erste Stadt, die mit ihren Gebäuden, die höher als zwei Stockwerke und sogar aus Stein gebaut sind, in etwa wie eine richtige Stadt aussah, und die tolle Lage auf mehreren Hügeln macht zwar das Anfahren zum Krampf, aber die Aussicht ziemlich toll. Die steilste Straße der Welt haben wir uns gespart (ausversehen), und auch die Otago Peninsula haben wir nicht gesehen, aber die Studentenstadt selbst hat genug überzeugt. |
10. Upper Canterbury (Kaikoura)
Die letzte von mir ungesehene Region überrascht mich nicht schlecht, denn diese tolle Kombination aus Bergen und einer steilen Küste hätte ich in Canterbury nie erwartet. Zwar kann man hier nie Sonnenuntergänge sehen, aber das Abendlicht war trotzdem toll - leider waren wir nur auf der Durchreise, und haben nicht wirklich mehr gesehen als die Straße und ihre Umgebung. Ansonsten ist Kaikoura bekannt für das hohe Wal- und Delfinaufkommen. |
9. Tasman (Nationalpark, Golden Bay)
Nach einer Planänderung landen wir auch noch mal im Abel Tasman Nationalpark ganz im Norden der Südinsel. Das Wetter ist perfekt zum Wandern, und so sehen wir zu Fuß auf dem leicht überlaufenen Abel Tasman Track ein kleines Stück Paradies mit Sandstränden und tollen Aussichten. Weiter im Norden statten wir auch dem Hippiedorf Takaka einen Besuch ab, und treiben uns ein Bisschen auf dem Markt rum - sehr nett hier. |
8. Nelson und Umgebung
Schon als ich das erste Mal nach Nelson kam war ich ein Bisschen überrascht von der Lebendigkeit dieser kleinen Stadt, und auch beim zweiten Besuch hat diese Überraschung angehalten. Nelson ist eine sehr nette und gemütliche Stadt, die zwar auch ein Bisschen touristisch überlaufen ist, aber trotzdem mit tollen Aussichten und einem schönen Stadtbild punktet. Einen längeren Aufenthalt könnte ich mir hier auch vorstellen. |
7. Catlins
Schon bevor wir irgendetwas von den Catlins im Süden der Insel gesehen hatten fiel mir die Ruhe auf, die hier herrscht: Abseits der Touristenpfade - und das eigentlich vollkommen zu Unrecht. Die Catlins sind sehr stark landwirtschaftlich geprägt, und die vielen kleinen grasbewachsenen Hügel erinnern an das Auenland aus Herr der Ringe. Tolle leere und gut gepflegte Campingplätze am Meer und an Flüssen, verrückte Künstler am Straßenrand und Hauptstraßen aus Kies - sehr schön hier unten. |
6. Upper Southern Alps (TranzAlpine, Arthur's Pass)
Eigentlich zählt Arthur's Pass noch zu Canterbury, aber weil die Landschaft hier so deutlich anders ist, liste ich es als eigenständige Region auf. Schon im November war ich bei meiner Zugfahrt nach Greymouth begeistert von der alpinen Landschaft, und ich bin mir sicher, dass viele Reiseführer die TranzAlpine nicht zu Unrecht als eine der schönsten Bahnstrecken der Welt bezeichnen. Orte gibt es hier kaum, und die tollsten Landschaften sieht man von der Straße aus, also ist das eher eine Region zur Durchreise. Eine Fahrt, sei es mit dem Zug oder mit dem Auto, lohnt sich aber auf jeden Fall! |
5. Southern Lakes (Queenstown, Wanaka, Glenorchy)
Queenstown und Wanaka sind Neuseelands Abenteuerhochburgen und hoffnungslos mit Touristen überlaufen, aber diese atemberaubende Landschaft hier rechtfertigt das durchaus. Die Zeiten im Auto waren hier die schönsten, da Aufenthalte in den Städten nur unfassbar stressig waren, von der Parkplatzsuche ganz abgesehen, und an jeder Ecke wird Reisenden das Geld aus der Tasche gezogen. Trotzdem ist diese Region eine, die man gesehen haben sollte, und wäre es hier nicht so voll könnte man es auch länger aushalten. |
4. Upper West Coast (Granity, Gentle Annie)
Von dieser Region habe ich euch schon viel erzählt, und so weit oben in der Rangliste ist sie wahrscheinlich auch nur wegen meiner tollen WWOOFing-Zeit hier. Der von Touristen wenig beachtete Buller District bietet tolle Wanderungen durch den Dschungel auf den Bergen und durch alte verlassene Kohlestollen, und die Sonnenuntergänge am meiner Meinung nach schönsten Sandstrand der Südinsel sind malerisch. Baden kann man aber leider kaum, weil das Meer ziemlich kalt ist, und Sandflies gibt es auch wie Sand am Meer... trotzdem kein Grund für eine Abstufung! |
3. Banks Peninsula
Das französisch geprägte Akaroa ist das Tor in die wunderschöne Welt der Banks Peninsula. Meine sieben Wochen hier verbrachte ich fast komplett in Onuku, einem kleinen Farm Hostel am Ende der Straße, und in meiner wenigen Freizeit erklomm ich die Berge oder ging im Meer tauchen (kalt!). Sieht man über die Intrigien im Personal hinweg, war Onuku bisher der tollste WWOOFing-Ort an dem ich war, einfach weil hier eine ganz bestimmte Stimmung herrscht, die diesen Ort besonders macht. Ich erinnere mich an kalte Winternächte im Wohnwagen, warme Kaminfeuer, eine fette Grippe und tolle Spieleabende - sehr toller Ort! |
2. Fiordland (Milford Sound)
Nachdem der Dauerregen über Nacht unser Zelt durchdrungen hat und wir verfroren aufwachen, geben wir die Hoffnung auf, noch Glück mit dem Wetter zu haben, doch auf der morgendlichen Fahrt zum Milford Sound klaren die Wolken auf, und als wir schließlich auf dem Boot durchs Wasser tuckern scheint die Sonne und Wolkenreste hängen in den Bergen - Crewmitglieder rennen mit Kameras an Deck und halten den Moment fest. Ich habe selten, wenn nicht sogar noch nie eine so atemberaubende Landschaft gesehen, und finde es ziemlich schade, dass es hier keine Stadt gibt, in der man wohnen könnte, um die Landschaft länger zu genießen. Milford Sound war bis zum Ende unserer Tour meine Nummer eins... |
1. Malborough Sounds (Hopewell)
... und dann kam Hopewell in den Malborough Sounds, am vorletzten Tag. Das beste BBH-Hostel Neuseelands begrüßt uns nach einer zweistündigen Fahrt entlang der Bucht mit absoluter Gastfreundschaft und Höflichkeit, und beeindruckt mit Bescheidenheit: Erst als ich danach frage, ob ich etwas ausdrucken darf, betrete ich das versteckte Büro, dessen Wände überquillen vor lauter Urkunden und Auszeichnungen: Bestes BBH-Hostel 2003, 2004, 2005, ..., 2015, Tripadvisor Hall of Fame und was weiß ich, das reibt man den Gästen hier nicht unter die Nase. Stattdessen gibt es bei der Ankuft einen Tee, und danach düsen wir mit Kajaks durch den Kenepuru Sound. Abgelegene Strände laden zum Baden ein, und abends kann man im kostenlosen Whirlpool den Sonnenuntergang genießen. Dieser Ort war so unglaublich schön, dass ich auf jeden Fall wiederkommen möchte, auch wenn es eigentlich gar nicht in meinen Plan passt - erwartet hätte ich das nie im Leben! |